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Ausstellung in der DBS zeigte Frauenschicksale im KZ
„Mittelhessische Frauen im Konzentrationslager Ravensbrück“ ist der Titel einer Ausstellung, die im Januar in der Bibliothek der Licher Dietrich-Bonhoeffer-Schule zu sehen war.
Die Schülerinnen und Schüler insbesondere der neunten und zehnten Klassen nutzten die Ausstellung im Geschichtsunterricht zum Thema Ausgrenzung und Verfolgung im Nationalsozialismus. Auch die Vorbereitung einer Jahrgangsfahrt in die Gedenkstätte Buchenwald fand in der Ausstellung eine ideale Ergänzung. So konnten sich die Jugendlichen anhand der Biographien von 14 Frauen und einem Mann ein Bild von den unterschiedlichen Verfolgungsgeschichten machen. Alle portraitierten Personen stammten aus Mittelhessen, lebten also nicht weit vom Wohnort der Schülerinnen und Schüler entfernt. Die Verfolgung fand somit nicht irgendwo, sondern gegebenenfalls direkt vor der eigenen Haustür statt.
Die auf den Plakaten vorgestellten Opfer wurden aus unterschiedlichen Gründen aus der nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“ ausgegrenzt. War die Haft anfangs meist politisch begründet, erweiterte sich der Kreis der Deportierten um jüdische Häftlinge und Menschen, die als „Zigeuner“, „Asozial“ oder „Berufsverbrecher“ kategorisiert wurden. Alle waren sie in Ravensbrück bei Fürstenberg an der Havel in Brandenburg interniert. Teils starben sie dort oder in anderen Konzentrationslagern, teils überlebten sie. Erschreckend auch die Nachkriegsgeschichte vieler Opfer, die oft jahrelang um Anerkennung der Verfolgung und Entschädigung kämpfen mussten.
Soziologin Randi Becker hatte 2022 die Idee zur Ausstellung. Im Rahmen eines Seminars an der Justus-Liebig-Universität recherchierte sie gemeinsam mit Studierenden Informationen, erarbeitete die Texte und gestaltete die Plakate. Als Wanderausstellung konzipiert konnte Geschichtslehrer Jan Hildebrand die Plakate nach Lich holen und so gemeinsam mit den Fachkollegium eine gelungene Erweiterung des Unterrichts zum Thema Nationalsozialismus bieten.